Mittwoch, 9. Juni 2010

Bevoelkerung

Und weils schon so lange her ist seit meinem letzten Eintrag gibts heute gleich ein Doppelpack.

Neuseeland ist sehr dünn besiedelt. Auf einer 6.5 mal grösseren Fläche als die Schweiz leben hier nur 4 Millionen Einwohner, davon lediglich 1 Million auf der grösseren Südinsel. Das hat vor allem zwei Auswirkungen.

Erstens auf die Infrastruktur. Wegen der Grösse des Landes wäre eine Infrastruktur nach westeuropäischen Massstäben sehr teuer.
Das Strassennetz ist ziemlich gut, es hat überall Strassen vergleichbar mit unseren Überlandstrassen, Autobahnen in unserem Sinne gibt es nur rund um Auckland und noch an zwei, drei anderen Orten.
Einen schweren Stand hat aber der Zug. Wenige Leute, wenige Steuern, wenig Mittel, um das Zugsnetz zu finanzieren und unterhalten. Daher ist das Angebot sehr schlecht: wenig Züge und sehr veraltete Einrichtungen, und teuer. Deshalb fährt niemand Zug, und noch weniger Geld ist vorhanden. Ein Teufelskreis. Ich frage mich, wie das bestehende Zugsnetz überhaupt entstanden ist.

Zweitens die Umwelt. Neuseeland hat ein Image als clean and green country. Wenn man aber genauer hinschaut, sieht man, dass die Leute da gar nicht so clean und green sind. Energie (Häuser sind kaum oder gar nicht isoliert), Recycling (hat sich verbessert, aber z. B. Kompost ist nach wie vor sehr selten anzutreffen), oder Verkehr (ÖV wenig verbreitet) sind Stichpunkte. Ein Kiwi hat mir mal gesagt, Neuseeland sei nur clean und green, weil es fast keine Leute hat.

Manche erachten Neuseeland als eines der rückständigsten Länder der entwickelten Welt. Das telefonieren am Steuer wurde beispielsweise erst vor einem knappen Jahr oder so gesetzlich verboten.

In manchen Punkten ist Neuseeland aber auch sehr fortschrittlich. So hat es als erstes Land der Welt das Frauenstimmrecht eingeführt (1893, verglichen mit der Schweiz 1971...) und sie haben keine Atomkraftwerke.

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