Freitag, 26. Februar 2010

Castle Hill

Wie im letzten post erwähnt war ich nochmals für etwas länger in Castle Hill, um zu bouldern. Meine Ankunft dort hat sich jedoch um drei Tage verzögert, weil es den Autoheinis zu teuer war, mein Auto zu flicken und es vorzogen, mir mein Geld zurückzugeben. So musste ich mich nach einem neuen Gefährt umsehen. Dieses fand ich ziemlich bald, ein Toyota Corolla, Jahrgang 1989, doch einiges flotter unterwegs als der Suzuki.



Der Zeltplatz in Castle Hill ist rund 10 km vom Bouldergebiet entfernt und ziemlich einfach ausgerüstet: ein shelter und ein WC, Wasser nimmt man jeder einfach aus dem Bach. Natelempfang hat man keinen und Internet nur, wenn man an den Gästecomputer der nahe gelegenen Lodge geht...
Kochen geht ganz gut, vor allem mit dem Luxusgaskocher, den mir Matthias unter anderem kurz vor seiner Abreise vermacht hat.



Allgemeines morgendliches Sonnentanken vor dem shelter



In Castle Hill waren wir eine Truppe flotter Leute, vor allem Deutsche, zwei Kanadier, ein Ami, und ich Kuhschweizer. So lag es nicht fern, in Down Under in Anlehnung an die Fastnachtszeit zu Hause eine fancy dress party zu veranstalten. Trotz wenig Material waren die Verkleidungen sehr ideenreich und sehr lustig:



Timo – Mönch
Bryce and Chelsea– Hockey Players
Melanie – Koala
Michi und Natalie– Santa Claus and his Chick
Simon – Taucher
Lukas – Sockenmonster
Ich – weird Kiwi
Ann-Kathrin – Mumie
Jörg – Climber☺
Joseph – Teacher
Kevin – Ritter
Thomas – Super Man
Marco – Clown



Natürlich boulderten wir auch. Ein Bouldertag sieht etwa so aus:
aufstehen, wenn man einem die Sonne weckt
Morgenessen
Geschirr waschen vom Abendessen vom Vortag
Gegen Mittag mal ins Bouldergebiet fahren
Bouldern, essen wenn man Hunger hat, im Gras sitzen, schwatzen
Zurück wenn man müde ist
Abendessen kochen und geniessen
Schwatzen, Spiele
Sterne anschauen
Mal ins Zelt kriechen und Fingerhaut nachwachsen lassen

Sehr gemütlich also. Wir hatten dank dem Castle Hill Schönwetterfenster bis auf zwei Regentage immer super Wetter, und Boulders gibt es unzählige, und so gab es nicht selten, dass wir von Mittag bis 7, 8 Uhr Abends im Gebiet waren. Diese langen Tage kombiniert mit den generell sloperigen und typischerweise mit einem Mantle endenden Boulders waren mit der Zeit sehr kräftezehrend.



Einer der lustigsten Boulders fand ich den Loop, eine Art Bänkliboulder. Hier ist Lukas am Pullen:



Will versucht sich am Ocean:





Gesicher entdeckt man überall:



Hier wurde die Schlach von Narnia gedreht:







Zu erwähnen ist noch der Cave Stream, das ist ein Bach, der sich eine lange Höhle durch den Kalkstein gefressen hat, die man begehen kann. Man watet etwa 45 min lang knöchel- bis hüfttief in einem Tunnel, und ist stockfinster da drin ohne Stirnlampe, ziemlich eindrücklich.

Nun bin ich auf dem Weg in den Süden.

Montag, 8. Februar 2010

Oashore

Schon zweieinhalb Wochen bin ich nun schon auf der Farm namens Oashore. Wegen schwierigen Internetbedingungen ist schon einige Zeit verstrichen seit meinem letzten Eintrag. Nun sitze ich aber in Christchurch, habe Internet und schreibe einen neuen Post. Viel ist inzwischen passiert...

Erwähnenswert vom Schluss der Reise mit Matthias ist vor allem Mount Cook Village mit den mächtigen Gletschern. Sehr eindrücklich.




Wieder zurück in Christchurch war der Kauf eines Autos oberste Priorität. Das ist hier in Neuseeland ziemlich unkompliziert, und so hatte ich innerhalb eines Tages schon eins gefunden. Ein kleiner, praktischer Suzuki, ein Jahr älter als ich, aber in bemerkenswertem Zustand. Wenn da nur nicht dieses Geräusch wäre, jedesmal wenn ich nach rechts abbiege... Nun, meine Schnupftrucke ist gerade beim Mech, wird als Garantiefall geflickt und ist nachher hoffentlich fit für fünf weitere Monate mit mir.



Nachher gings los Richtug Banks Peninsula nach Oashore, meiner ersten WWOOF Farm. Sie ist ziemlich abseits, aber wunderschön gelegen. Ohne Allradauto muss man einen Umweg über einen Berg machen, der eine halbe Stunde dauert, die Hälfte davon auf einer Kiesstrasse. Man hat Blick aufs Meer hinunter und schöne Sonnenuntergänge.



Die Familie besteht aus Kate, Bruce und den Kindern Manu (5) und Ruby (8). Sehr liebe Leute, die Kinder sind manchmal sehr laut und ungezogen. Es ist noch ein anderer WWOOFer da, Philipp aus Zollikofen BE :) und wir wohnen in einem grossen, alten Camperbus. Auf dem Hof sind keine Tiere, aber viel andere Arbeit, die zu machen ist. Kate verwaltet ein riesiges Grundstück, darauf hat es ein anders Wohnhaus, dessen ganzen Umschwung durchgekämmt werden musste. Wir entfernten alle fremden Pflanzen, ersetzten sie durch Einheimsische, zudem jäten, mulchen, Rasenmähen, Hecken schneiden, ...




Und an einem Tag verbreiterten wir den langsam abbröckelnden Allradauto-Durchgang über den Kiesstrand, der den halbstündigen Umweg erspart.



Sobald mein Auto wieder zwäg isch, werde ich nach Castle Hill fahren, dem super weltklasse wow hammer Bouldergebiet beim Arthurspass. Ich war vor einer Woche schon für drei Tage dort.





Mehr zu Castle Hill gibts das nächste Mal. Nach Castle Hill zieht es mich in den Süden, wo ich nochmals auf einem Hof zu wwoofen gedenke, und dann muss ich schon langsam an die Schule in Auckland denken. Die Zeit hier vergeht wie im Fluge, aber ich geniesse sie extrem!