Montag, 19. April 2010

In Auckland

Seit drei Wochen bin ich nun in Auckland. Ich wohne bei Julie, meiner Host-Mum, eine halbe Stunde Busfahrt von der Schule weg. Es brauchte eine Weile bis ich mich hier eingelebt habe, man die gängigsten Ecken kennt und man ein bisschen seine Leute gefunden hat.

Auckland ist die grösste Stadt Neuseelands. Im Zentrum hat es viele Hochhäuser und den Sky Tower, das Wahrzeichen Aucklands, so wie nirgends in der Schweiz. Trotzdem kommt sie einem überhaupt nicht als Grossstadt vor, denn ausserhalb des Zentrums hat jeder sein Häuschen mit etwas Garten. Jedes Suburb hat sein eigenes Zentrum mit Shops, und so hat man eher das Gefühl, in einem Dorf zu sein. Ein Dorf mit einer enormen Ausdehnung. Auch hat es überall Pärke,
Was mir etwas fehlt in Neuseelands Städten ist eine Altstadt, vielleicht Tradition allgemein. Ein alter Kern verleiht einer Stadt Identität, strahlt Beständigkeit und Ruhe aus. Hier meine ich manchmal eine gewisse Rastlosigkeit zu spüren, eine Suche nach Bodenständigkeit und Identität. Neuseeland ist in der Tat eine sehr junge Nation, das Land wurde erst vor etwas über 200 Jahren von Europäern besiedelt.



Das Zentrum Aucklands bei Tag und Nacht

Am Osterwochenende machten wir mit ein paar Leuten der Schule zu fünft einen Trip zum Tongariro National Park, einem vulkanischen Gebiet mit der besten Tageswanderung Neuseelands. Es erinnert an eine Mondlandschaft: karg, von schwarz über gelb-braun bis rot, und Krater überall. Wir bestiegen den Vulkan, der im Film Herr der Ringe als Mount Doom figuriert, sehr steil und bodenlos, aber mit einer schönen Aussicht aufwartend.


"Mount Doom"


Aussicht vom Vulkangipfel aus


Loser Untergrund: mühsam hinauf, ein Spass herunter


Unsere Gruppe: Peter, Nadine, Rahel, ich, Andreas

Auch scheine ich mitten in die Kletterszene geraten zu sein, indem ich einen gewissen Grant kontaktierte, dessen Nummer ich in Castle Hill erhalten hatte. Er ist einer von ein paar Auckland-Kletterern, die so viel wie möglich am Wochenende an den Fels gehen. Mit ihm gehe ich auch in der nahe gelegenen und für neuseeländische Verhältnisse sehr guten Kletterhalle trainieren, um wieder in Schuss zu kommen. Und es ist auch eine gute Gelegenheit, um den Kiwislang zu lernen. Es tönt schon ziemlich gut, wenn man an jede Bemerkung ein „ey“ (look’s quite hard, ey) und an jedes Adjektiv ein „as“ anhängt (that was funny as), sowie alle Personen als „bro“ anspricht (it’s alright bro).

2 Kommentare:

  1. Hallo Micha
    Bist ja schon ein halber Kiwi! Schön, dass es dir gut geht und dass du so viel erlebst! Bei den Fotos überkommt uns schon ein wenig das Fernweh - kennst du das Lied: Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.....? Stimmt doch schon, nicht?
    Herzliche Grüsse Ursula, Ralph, Noemi

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  2. läck, jetz bisch jo richtig philosofisch worde,ey. Viel Spass in no Auckland!
    Hannes

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